Langsam setzte sich die Untergrundbahn in Bewegung. Die Generatoren
summten, und das Geräusch der Räder wurde immer lauter. Das künstliche
Licht des Bahnhofs blieb hinter den Wagen zurück, und binnen Sekunden
war um die langen, hohlen Gebilde aus Metall und Glas, innerhalb derer
Neonlampen eine trügerische Helligkeit verströmten, nichts als
unterirdische Finsternis.
Die Fahrgäste im Inneren des Waggons freilich ließen
sich davon nicht beunruhigen. Die meisten waren schon so oft mit der U-Bahn
gefahren, dass ihr Bewusstsein für ihre Umgebung völlig abgestumpft
war. Eine ältere, müde aussehende Frau zum Beispiel, die an einem
Fenster saß und, den Kopf in die Hand gestützt, mit leerem Blick
durch das Glas nach draußen sah, machte nicht den Eindruck, als könnte
irgend etwas sie aus ihrer Lethargie herausrütteln. Ihr gegenüber
saß mit untergeschlagenen Beinen ein sehr korrekt gekleideter Mann,
der in eine Zeitung vertieft und zugleich peinlich darauf bedacht war,
mit der Spitze seines blank geputzten Schuhs nicht an ihre Schienbeine
zu stoßen. Ähnlich wie der Herr in seine Zeitung war auf der
anderen Seite des Ganges ein junges Mädchen in ein Buch vertieft,
das den Titel „Tropische Leidenschaft“ trug; mehr noch, sie schien sich
geradezu dahinter zu verkriechen, so als diene ihr das Buch als Schutzschild,
der sie von der Wirklichkeit abschirmte. Hastig blätterte sie eine
Seite um, wie um sich nicht länger als unbedingt nötig der Welt
jenseits der Buchdeckel auszusetzen – oder auch, damit niemand etwa denken
konnte, sie lese in Wirklichkeit gar nicht, sondern verstecke sich nur.
Ein vielleicht vierzehnjähriger Junge mit einem Rucksack, dessen Riemen
er lässig über eine Schulter gehängt trug, stand Kaugummi
kauend in der Nähe der Tür und hielt sich an einer der von oben
herabbaumelnden Halteschlaufen fest; er war gerade erst eingestiegen, und
man hatte ihn auf dem Bahnsteig zusammen mit zwei anderen gleichaltrigen
Jungen lärmen und johlen hören. Jetzt, allein und anonym, war
er dagegen still, und auch er sah mit starrem Blick ins Leere.
Etwas weiter hinten im Waggon saßen noch drei Fahrgäste:
ein sehr alter Mann, der sich selbst im Sitzen vornübergebeugt hielt
und auf seinen Gehstock stützte, und eine Frau mit einem kleinen Kind.
Das Kind, ein vielleicht dreijähriges Mädchen, war die einzige
Person im Wagen, die alles um sie herum bewusst aufnahm. Vielleicht war
es erst seine erste U-Bahn-Fahrt, oder es war einfach sehr interessiert
an allem, was es sah; jedenfalls kniete es auf dem Sitz, schaute gespannt
nach draußen und drückte sich die Nase an der Fensterscheibe
platt. Es war nicht ganz klar, was es dort draußen so aufmerksam
beobachtete, denn es war rein gar nichts zu sehen. Dennoch schien es von
dem Anblick gefesselt zu sein.
„Mami!“ sagte es nach einer Weile mit heller, durchdringender
Stimme. „Man sieht überhaupt nichts!“
„Wir sind unter der Erde,“ erklärte die neben ihm
sitzende Frau in dem offensichtlichen Bemühen, durch ihren gedämpften
Tonfall auch das Kind dazu zu bewegen, leiser zu sprechen. „Wir sind unter
der Erde, da ist es dunkel.“
„Aber man sieht überhaupt nichts,“ sagte das Kind
mit unverminderter Lautstärke und drückte wieder seine Nase gegen
das Glas.
Der Junge mit dem Rucksack schob seinen Kaugummi von einer
Seite auf die andere und lächelte ein ganz klein wenig, aber es war
nicht offensichtlich, ob es wegen des Kindes war oder wegen irgend eines
Gedankens, der ihm gerade gekommen war. Der Herr blieb völlig regungslos
hinter seiner Zeitung, ebenso wie das Mädchen hinter dem Buch, und
der Blick der älteren Frau blieb leer wie vorher.
Nach einigen Augenblicken, in denen nur die Geräusche
der Bahn die Stille übertönten, krähte das Kind: „Warum
sind wir denn unter der Erde?“
Die Mutter sah ein wenig hilflos aus. „U-Bahnen fahren
nun mal unter der Erde.“
„Man sieht aber überhaupt nicht, dass wir unter der
Erde sind,“ entgegnete das Kind triumphierend. „Vielleicht sind wir auch
—“ es schien nach einem passenden Gegenstück zu suchen und sagte schließlich:
„– im Himmel.“
Der Herr raschelte mit seiner Zeitung. Das Mädchen
blätterte hastig eine weitere Seite um. Der Junge schaute betont unbeteiligt
zu Boden, und die Frau blickte immer noch reglos ins Nichts.
Die Mutter flüsterte: „Nein, wir sind nicht im Himmel.
Setz dich jetzt mal richtig hin. Wir müssen gleich aussteigen.“
„Wo steigen wir denn aus?“ wollte das Kind wissen.
„Am Hauptbahnhof. Und dann gehen wir zu Fuß bis
zur Oma.“
„Woher weißt du denn, dass wir am Hauptbahnhof rauskommen?“
fragte das Kind, nach wie vor kniend und den Blick auf die Dunkelheit jenseits
des Fensters geheftet – die Bitte der Mutter, sich hinzusetzen, kümmerte
es offenbar nicht. Es machte ein konzentriertes Gesicht, so als dächte
es angestrengt nach. Dann verkündete es: „Wir sehen doch gar nicht,
wo wir herfahren.“
Das Mädchen lugte hinter seinem Buch hervor. Der
Junge konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, während der Mann mit
einem Seufzer seine Zeitung zusammenfaltete. Nur die Frau saß da
wie eine Statue.
„Die Bahn fährt aber immer dieselbe Strecke,“ raunte
die Mutter dem Kind zu. „Man kommt immer am Hauptbahnhof raus.“
„Nein!“ erwiderte das Kind herausfordernd.
Der Junge musste lachen, wobei er so tat, als habe er
einen Hustenanfall. Auf dem Gesicht des Mädchens zeigte sich ein Lächeln,
und der Mann drehte den Kopf mit einer hochgezogenen Augenbraue in die
Richtung des Kindes. Die Frau zeigte keine Reaktion.
In diesem Moment drang plötzlich gleißendes
Licht durch die Wagenfenster herein. Kein trübes Kunstlicht wie das
der Untergrundbahnhöfe, sondern strahlendes Sonnenlicht. Blauer Himmel
wurde sichtbar und blühende Bäume, ein See glitzerte durch sattgrünes
Buschwerk, und darüber schwebten weiße Wattewölkchen durch
das klare Blau. Der Zug verlangsamte seine Fahrt und blieb schließlich
inmitten einer Wiese stehen, auf der Tausende bunter Blumen wuchsen.
Das Mädchen stieß einen kleinen Schrei aus
und ließ das Buch sinken. Dem Mann fiel die Zeitung aus den Händen,
und sein Gesicht nahm eine tiefrote Färbung an. Der Junge vergaß,
auf seinem Kaugummi zu kauen, und starrte mit offenem Mund. Die Frau hob
sehr langsam den Kopf und begann, sich die Augen zu reiben.
Der alte Mann versuchte, sich etwas gerader aufzurichten,
und auf seinem Gesicht erschien ein ungläubiges Lächeln. Die
Mutter zog hörbar die Luft ein.
Nur das Kind jubelte: „Siehst du, das ist gar nicht der
Hauptbahnhof! Das ist viel schöner!“ Und während alle anderen
noch völlig perplex und wie erstarrt dasaßen oder standen, rutschte
es von der Bank und rannte an dem Jungen vorbei zur Wagentür, die
sich wie auf Kommando öffnete. Mit kleinen Freudenschreien sprang
es aus dem Wagen mitten in die Wiese hinein. Durch die Fenster konnte man
sehen, wie es ein paar Purzelbäume schlug.
Der Mann mit der Zeitung hatte sich als erster wieder
gefangen. „Kann jemand sich erklären, was das hier soll?“ fragte er
mit lauter, scharfer Stimme. „Ich habe um halb vier einen wichtigen Consulting-Termin
und kann mir keine Verspätung leisten. Wenigstens der Zugführer
wird ja wohl eine Erklärung haben!“ Und er stand auf und ging mit
energischen Schritten auf die offene Wagentür zu, offensichlich in
der Absicht, sich beim Zugführer bitter zu beschweren.
Unterdessen war auch das junge Mädchen wieder zu
sich gekommen, und nachdem sie ein paarmal geblinzelt hatte, wie um sich
davon zu überzeugen, dass der unerwartete Anblick jenseits der Fenster
keine Sinnestäuschung war, stand sie auf, ließ ihr Buch auf
den Sitz fallen und ging ebenfalls zur Tür, wo sie mit dem alten Mann
zusammentraf. Dieser versuchte gerade, immer noch das verzückte Lächeln
auf dem Gesicht, mit Hilfe seines Gehstocks die steilen Stufen der U-Bahn-Tür
zu bewältigen, hatte aber offenbar große Schwierigkeiten dabei.
Das junge Mädchen hielt ihm etwas schüchtern den Arm hin, und
der Alte ließ sich dankbar von ihr nach draußen helfen. Direkt
hinter ihnen folgten der Junge mit dem Rucksack, der immer noch mit offenem
Mund staunte, und die Mutter des kleinen Kindes mit ängstlich durch
die Gegend huschendem Blick. Sie alle blieben draußen erst einmal
stehen und mussten, geblendet von der hellen Sonne, die Augen zusammenkneifen.
Als sie sich an das Licht gewöhnt hatten, kam vom
vorderen Ende des Zuges der Mann auf sie zu. „Eine Unverschämtheit!
Ganz unmöglich!“ rief er. „Im Führerhaus ist niemand. Kein Mensch,
der einem erklären kann, was dieser Hokuspokus hier soll! Ich werde
mich auf jeden Fall schriftlich beschweren!“
„Aber warum genießen Sie das hier denn nicht einfach?“
sagte da der alte Mann sanft. „Vielleicht kommen Sie ja sogar noch rechtzeitig
zu Ihrem Termin. Und es gibt doch nichts Schöneres vor so einem wichtigen
Treffen, als sich vorher in der Natur zu entspannen und Kraft zu tanken.“
Der andere sah ihn irritiert an, aber ihm fiel keine Erwiderung
ein, und letzten Endes hatte er auch keine andere Möglichkeit, als
genau das zu tun, was der Alte geraten hatte. Nach zwei, drei Sekunden
des Überlegens knurrte er: „Na wenn Sie meinen. Ich hoffe nur, dass
ich wirklich noch pünktlich komme,“ und dann ging er ein paar Schritte,
zog seine Anzugjacke aus, breitete sie auf der Wiese aus und ließ
sich darauf nieder.
„Das finde ich auch, dass es eine gute Idee ist, sich
in der freien Natur zu entspannen!“ sagte das junge Mädchen eifrig,
an den alten Mann gerichtet. Sie sah jetzt überhaupt nicht mehr unsicher
oder ängstlich aus, sondern vertrauensvoll und heiter, und ihre Augen
glänzten. „Ich komme gerade von einem Bewerbungsgespräch. Da
hätte ich das vorher mal tun sollen. Ich glaube, ich hab’s total versiebt,
aber jetzt kann ich daran auch nichts mehr ändern, also entspanne
ich mich halt nachträglich.“
Der Junge murmelte: „Und ich komm von der Schule. Danach
hat man immer Entspannung nötig.“ Er warf seinen Rucksack ins Gras
und ließ sich selber daneben fallen. Das junge Mädchen setzte
sich in Bewegung, um sich einen besonders schönen Platz zu suchen,
drehte sich aber nach wenigen Schritten um und bot dem alten Mann neuerlich
ihren Arm an. Dessen Gesicht leuchtete auf, und gestützt von ihr begleitete
er sie in Richtung des Sees.
Die Mutter des kleinen Kindes stand noch immer in der
Nähe der Wagentür, sich nach wie vor suchend umschauend, weil
die Kleine nicht mehr zu sehen war. Hinter ihr kam nun auch die ältere
Frau ins Freie. Sie sah aus, als sei sie sicher, sich in einem Traum zu
befinden; wie schlafwandelnd tastete sie sich die Stufen herunter und blieb
dann neben der Mutter stehen. Diese sagte leise: „Wenn sie doch nur nicht
sofort weggelaufen wäre. Sie ist immer so neugierig.“ Es war an niemand
Bestimmten gerichtet, aber die ältere Frau seufzte: „Ach ja, man hat
es schon schwer.“
„Haben Sie auch Kinder?“ erkundigte sich die Mutter, jetzt
doch den Blick zu ihr wendend.
„Ach ja, gehabt. Zwei. Mein Sohn, der ist vor zwei Jahren
ums Leben gekommen, bei einem Autounfall ... und meine Tochter, die hab
ich seitdem nicht gesehen, die wohnt weit weg und kommt nie vorbei.“
„Das tut mir leid,“ murmelte die Mutter.
„Ach ja, so ist halt das Leben. Man hat es schon schwer.“
Die Mutter gab sich jetzt einen Ruck: „Ich gehe meine
Tochter suchen, kommen Sie doch mit. Es ist doch wirklich wunderschön
hier – wo auch immer wir sind!“
Die ältere Frau sah sich um, als nehme sie die Schönheit
dieses Ortes zum ersten Mal wahr. Dann sagte sie plötzlich, und ihre
Stimme klang auf einmal viel lebhafter: „Oh, sehen Sie doch, dort hinten
ist alles voller Schlüsselblumen! So viele habe ich das letzte Mal
gesehen, als ich fast noch ein Kind war!“ Und die beiden Frauen setzten
sich in Bewegung, auf das gelbe Blumenmeer zu.
Nach einiger Zeit – niemand konnte sagen, wieviel Zeit vergangen war
– fanden sich alle Fahrgäste nach und nach wieder am U-Bahn-Waggon
ein. Zuerst erschien das junge Mädchen mit dem alten Mann, in ein
fröhliches Gespräch vertieft; er musste sich immer noch auf sie
stützen, sah aber durch seine Heiterkeit viel jünger aus, und
das Mädchen war durch sein Lachen sehr schön. Dann kam langsam
der Junge mit dem Rucksack herbeigeschlendert, einen Grashalm im Mund.
Das Kind kam mit einem Kranz aus vielen verschiedenen Blumen auf dem Kopf
angelaufen, gefolgt von seiner Mutter und der älteren Frau, die beide
große Blumensträuße gepflückt hatten und sich lachend
unterhielten. Als letzter tauchte seltsamerweise der Herr mit der Zeitung
auf; er hatte offensichtlich geschlafen, denn auf seiner Wange war das
Muster von Grashalmen zu erkennen, und auch an seinem Anzug hingen ein
paar Grashalme. Aber es schien ihn tatsächlich entspannt zu haben,
denn der verkniffene Zug um seinen Mund war verschwunden, und er schien
es gar nicht mehr eilig zu haben.
So trafen sie sich alle vor der Waggontür, die noch
offen stand, und die ältere Frau fragte: „Und was tun wir jetzt? Ich
glaube, ich muss dringend meine Blumen ins Wasser stellen.“
Ohne sich darüber zu wundern, dass sie jetzt so gesprächig
war, antwortete der alte Mann: „Nun, ich denke, jeder von uns muss noch
irgendwohin. Wir sollten einfach einsteigen und abwarten, was dann passiert.“
Also kletterten sie die Stufen ins Innere des Wagens hinauf
– der alte Mann als letzter, ganz selbstverständlich gestützt
von dem jungen Mädchen. Ganz automatisch setzten sie sich dann alle
zusammen; es schien ihnen unpassend, nach diesem eigenartigen Erlebnis
so zu tun, als sei nichts geschehen, und sich wieder so zu verteilen wie
zuvor. Jeder von ihnen hatte den anderen etwas zu erzählen, hatte
Dinge gesehen, die den anderen entgangen waren, oder eine Idee gehabt,
die ihm in einer anderen Umgebung nie gekommen wäre. Und so waren
sie vertieft in ihre Unterhaltung und merkten nicht, wie sich der Zug langsam
in Bewegung setzte.
Erst als es dunkel um sie wurde und der dumpfe Schein
der künstlichen Beleuchtung anstatt der Sonne auf ihre Gesichter fiel,
wurde ihnen klar, dass sie ihre Fahrt fortsetzten. Unwillkürlich schaute
der Herr mit der Zeitung auf seine Armbanduhr – und stieß einen kleinen
Schrei aus.
„Das kann doch nicht stimmen! Wir haben keine Sekunde
gehalten!“
„Was meinen Sie damit ... keine Sekunde?“ fragte die ältere
Frau verblüfft. „Wir waren bestimmt stundenlang in der Blumenwiese!“
„Ich versteh’s auch nicht. Habe so lange geschlafen, dass
ich mich richtig fit fühle. Aber hier auf meiner Uhr ist absolut keine
Zeit vergangen. In einer Minute sollten wir genau nach Fahrplan am Hauptbahnhof
ankommen.“
„Ich fasse es nicht!“ murmelte die Mutter des kleinen
Kindes. Und der Junge ließ den Grashalm fallen und meinte: „Das ist
ja mega-cool!“
„Sie meinen, das ist alles gar nicht wirklich passiert?“
fragte das junge Mädchen ungläubig.
Das Kind krähte daraufhin fröhlich: „Ist es
wohl, oder hab ich Geisterblumen auf meinem Kopf? Und meine Mami hier einen
Geisterblumenstrauß?“
Die anderen lachten ein wenig, aber niemand konnte richtig
verstehen, was ihnen wirklich geschehen war. Unterdessen fuhren sie, wie
der Herr vorausgesagt hatte, tatsächlich in einen U-Bahnhof ein. Während
die Bahn ihre Fahrt verlangsamte, stand die Mutter auf und nahm das Kind
bei der Hand.
„Was auch immer da gerade passiert ist,“ sagte sie in
die Runde, „es hat uns doch allen sehr gut getan, oder nicht?“
Allgemeines Nicken und zustimmende Bemerkungen waren die
Antwort. Dann stand der korrekte Herr auf und gab ihr die Hand. „Auf Wiedersehen,
und machen Sie es gut!“
Bevor irgend jemand sich darüber wundern konnte,
fügte der alte Mann augenzwinkernd hinzu, an das Kind gewandt: „Und
vergesst nie, dass das vorhin wirklich passiert ist!“
„Nee, natürlich nicht!“ krähte das Kind, „das
erzähle ich gleich als erstes der Oma ...“
Der Zug stand, und die Türen öffneten sich.
Bevor sie den Wagen verließ und die auf dem Bahnsteig stehenden Menschen
hineinströmten, blickte die Mutter sich noch einmal um. Fünf
glückliche, entspannte Gesichter lächelten ihr zum Abschied zu,
und sie dachte, dass dieser Tag wahrscheinlich für sie alle ebenso
bedeutend wie unerklärlich war.
„Komm, Mami!“ rief das Kind. Und die anderen im Wageninneren
konnten es auf der Rolltreppe, die nach oben führte, noch jubeln hören:
„Und ich habe gewusst, dass wir nicht sofort hier rauskommen würden!“
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