Verwandlung

(Ein weiterer vergeblicher Versuch,
das Spiel J.R.‘s zu beschreiben)

27. April 2002
 

Ein Mensch,
etwas Holz
und vier Saiten.
Man sieht ihn aufs Podium schreiten,
Die Welt in der Hand.
Dann, binnen Sekunden,
Ist alles verschwunden,
Was sicher, normal und bekannt –

Es öffnen sich magische Welten,
In denen Gesetze nicht gelten
Von Sinn und Verstand –
Er selber ist Klingen,
Verloren im Singen
Der Saiten, in Schönheit entbrannt –

Verschmelzend, vereint mit der Geige
Erschöpft er sich selbst bis zur Neige,
Grandios – fulminant –
Es gibt kein Entrinnen –
Beinahe von Sinnen
Ist jeder, der zuhört, gebannt –

Die Spannung steigt Phrase um Phrase,
Führt ihn, führt die Welt zur Ekstase –
Musikübermannt –
Dann Stille.
Die Seligkeit
Weicht ganz allmählich.
Er ist wieder Mensch ...
doch brillant.
 
 

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