Schnappschüsse aus der Staatsoper
25. April 2002
Ich bin hier, um zu vergessen,
Was mich ärgert und bedrückt.
Möcht‘ in Klang vergehen, dessen
Schönheit mich der Welt entrückt.
Ein paar Stunden bin ich selig,
Lache, weine, bin verzückt
Und verdränge, daß allmählich
Schon das Ende näherrückt.
Wie verzaubert von dem Klange
Steh ich dann, noch ganz berückt,
In der Garderobenschlange,
Die sich langsam vorwärtsdrückt –
Als ein gänzlich andrer Schall
Mich nun gar nicht mehr beglückt:
Handys klingeln überall,
Und ich denk, ich werd verrückt.
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