Stephansdom: Läuten der „Pummerin“
(aus Anlaß des 50. Jahrestages ihres Neugusses)
23. April 2002
Anfangs nur ein tiefes, weit entferntes Dröhnen,
Überirdisch, kaum als Glocke zu erkennen.
Dann allmählich hört man Klang von Klang sich trennen,
Baut sich’s mächtig auf mit vollen Obertönen.
Auf dem Stephansplatz schaut alles froh nach oben.
Menschenmengen haben sich hier eingefunden,
Und man fühlt (auch ich) sich wundersam verbunden
In dem so erhab’nen Klang im Turm dort oben.
Und sie schwingt und klingt, und lange schallt ihr Läuten
Durch die Stadt, um frohe Kunde zu verbreiten.
Läßt sich schon mein Herz zu freudiger Rührung leiten
–
Wieviel mag dies erst den Wienern selbst bedeuten!
Doch schon hält sie inne, pendelt langsam aus,
Schon hört man den letzten tiefen Ton verwehen.
Und bevor die Menschen ihrer Wege gehen,
Hallt der Stephansplatz von fröhlichem Applaus.
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