Telefonbuchpoesie
 

Eigentlich ist alles, was ich such‘,
Ein Arzt hier irgendwo in meiner Nähe.
Doch dann fesselt mich das dicke Buch,
Als vertraute Namen ich erspähe.

Mein Professor, unverwechselbar:
Das „Prof. Dr.“ dahinter darf nicht fehlen.
Diese Frau hier kenn‘ ich auch; sie war
In der Schulzeit wild drauf, mich zu quälen.

Oh, und hier der Name dessen, der
Kürzlich noch mit Ruth zusammenwohnte!
Die Adresse stimmt jedoch nicht mehr –
Noch so jemand, den das Pech nicht schonte.

Weiterblätternd, lese ich dann auch
Jenen Namen, der einst mir „der Eine“ ...
Doch da ist kein Schmerz mehr, nur ein Hauch
Wehmut: Diese Anschrift war auch meine.

Schließlich schau‘ ich noch, ob (ich geb’s zu)
Du auf diesen Seiten eingetragen.
Doch du stehst nicht drin. So hab‘ ich Ruh –
Anzurufen, würd‘ ich eh nicht wagen.
 

Juni 2001
 
 

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