Vielleicht ein Selbstportrait

Ich wandere zwischen den Welten,
Zuhause in jeder zugleich
Und nirgends; find‘ Ruhe nur selten;
Bin arm an Besitz und doch reich.

Ich folge den Klängen der Stille
Auf Pfaden, die eigens mir baut
Mein Wunsch und mein Traum und mein Wille;
Das Hier ist mir meistens zu laut.

Ich gehe, wenn andere bleiben,
Und manch einen ließ ich zurück;
Man mag mich als haltlos beschreiben,
Doch spiele ich einfach mein Stück.

Noch kann ich den Titel nicht lesen,
Doch eigentlich brauch‘ ich’s auch nicht:
Ich bin nur ein wanderndes Wesen
Und wohne in einem Gedicht.

November 2002
 
 

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