Schlaflosigkeit

Schlaflosigkeit

Mitternacht ist lange schon vorbei.
Ringsum liegt die Welt in tiefem Schweigen.
Aus des Herzens Tiefe jedoch steigen
Bilder ... jedes trägt dein Konterfei.

Deine Stimme durch die schwarze Stille,
In der leeren Luft dein Lachen klingt ...
Süße Illusion, die mit sich bringt
Die späte Stunde ... Machtlos ist der Wille.

Totgesagte Sehnsucht bricht sich Bahn,
Längst versiegt geglaubte Tränen fließen,
Die für keinen sonst sich weinen ließen ...
Ist es alte Liebe? Ist es Wahn?

Oder nur das nachtverwirrte Denken,
Welchem keine Ablenkung gegönnt?
Wenn doch wer das Wunder wirken könnt‘,
Schnell und sanft ein wenig Schlaf zu schenken ...

Morgen wird dein Bild verschwunden sein,
Deine Stimme nicht mehr in mir hallen.
Doch noch lange Nächte werd‘ ich fallen
Ins Vergangene – in dich ... allein.

Oktober 2000

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