Samstags morgens
zwischen drei und vier
Samstags morgens zwischen drei und vier
Liegt die ganze Stadt in tiefem Schlafe.
Taxis nur und manch‘ verirrte Schafe
Trifft man, sowie and’res Nachtgetier.
Samstags morgens zwischen drei und vier
Sind die Straßen gleichsam leergeregnet.
Die paar Menschen, denen man begegnet,
Schwanken meist und riechen stark nach Bier.
Samstags morgens zwischen drei und vier
Leuchtet beinah nirgends Licht im Fenster.
Die jetzt wach sind, wirken wie Gespenster,
Weil sie nichts zu suchen haben hier.
Samstags morgens zwischen drei und vier
Schweigt die Welt, nicht mal ein Vogel riefe;
Selbst der Fluß sieht aus, als ob er schliefe –
Er strömt langsamer, so scheint es mir.
Samstags morgens, nun schon weit nach vier,
Find‘ auch ich schlußendlich meine Ruhe ...
Als ich ableg‘ Anorak und Schuhe,
Tritt im Osten schon der Tag herfür.
Mai 2001
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