Eine halbe Stunde Düsseldorf

Menschenleer die Uferpromenade.
Sonnig war der Februar, doch heute
Schrecken Wind und Wolken all die Leute,
Die sonst füllen blaue Wellenpfade.

Die Kirche gleich am Rhein trägt meinen Namen;
Und ich nicke einen Gruß hinüber
Zu dem schiefen Kirchturmdach, worüber
Wir als Kind schon viel zu hör’n bekamen.

Weiter geht’s zum Landtag und zum Hafen,
Und ein Sonnenstrahl blitzt hin und wieder
Auf modernste, schicke Bauten nieder,
Die – es ist ja Sonntag – friedlich schlafen ...

Hinterm Kraftwerk wird der Weg beschwerlich,
Denn der Gegenwind läßt hart mich kämpfen.
Doch er kann nicht meine Freude dämpfen
Über erstes Grün (wenn auch noch spärlich).

Und das Silberband des Rheins begleitet
Mich durch Hamm und Volmerswerth, wo Zeichen
Der urbanen Enge Feldern weichen
Und der Himmel sich schier endlos weitet –

Und dann kommt der letzte große Bogen,
Den der Strom beschreibt, und fröhlich sause
Ich nun mit dem Rückenwind nach Hause.
Auch die Wolken haben sich verzogen,

Sonne lacht auf meine Heimatstadt:
Wird es mich auch bald von dannen treiben –
Gleich, wohin, es wird mir immer bleiben
Glück, das sie mir mitgegeben hat.

9. März 2003
 
 

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