Der Mond

Kein Dichter, der nicht seine Schönheit besänge!
Kein Liebender, dem nicht sein feenhaftes Licht
Beruhigung und Stärkung; dem niemals gelänge,
In ihm zu erkennen der Liebsten Gesicht!

Dabei ist er nichts als ein lebloser Brocken
Gestein, der sein Licht nicht mal selber erzeugt.
Warum wird er Menschen wohl immer entlocken
Begeisterung, der jedes Wissen sich beugt?

Nun ja: daß er schön ist, wird niemand bestreiten –
So freundlich versilbert sein Leuchten die Nacht.
Und mag die Vernunft uns auch ständig begleiten:
Wir sind zum Empfinden von Schönheit gemacht.

September 2001

Mit Dank an Teeei2000
 
 

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