Look in thy glass, and tell the face thou viewest,

Now is the time that face should form another.

— Shakespeare

 

Der Dichter sprach: ’S ist Zeit. Sieh in den Spiegel.

Sind diese Züge, was sie einmal waren?

Du warst geduldig. Doch die wunderbaren

Verheißungen des Jetzt bewahrt kein Siegel.

 

Schon blickst du von der langen Jahre Hügel

Zurück ins Tal, darin die unsichtbaren

Vorbeis auf einmal deutlich sind. Den Paaren,

Die drunten wandeln, gönnst du keine Flügel ...

 

Doch schau dich an! Wo blieben denn die deinen?

Sie trugen dich nicht weit. Du wirst nicht scheinen

Wie eine Sonne, licht vor wahrem Ruhm –

 

Der Spiegel nämlich, nicht für Schein empfänglich,

Zeigt dir nur dein Gesicht, das so vergänglich –

Und welches doch dein ganzes Eigentum.

 

Dezember 2003


 
 

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