Denkanstöße

Was wäre die Welt ohne Sinne, durch die wir sie sehen,
Durch die wir sie fühlen und hören? Was wäre sie – nichts?
Vielleicht wie die Reime und Hebungen eines Gedichts,
Das niemand je schrieb, und das künftig auch nie wird entstehen?

Was wäre die Welt ohne Geist, der sie uns läßt erkennen,
Durch welchen wir Sinn ihr verleihen, Konstanz und Struktur?
Wär‘ ärmer ihr Sein, ihre Wirklichkeit lediglich Spur
Des Glanzes, worin sie erstrahlt, indem wir sie benennen?

Was wäre die Welt ohne Worte, die Wunder zu preisen,
Mit welchen im Überfluß sie uns beschenkt, Tag für Tag?
Was wird davon bleiben, wenn niemandes Mund mehr vermag
Zu singen das Lob ihrer Schönheit in Versen und Weisen?

Uns Menschen sind Sinne, ist Geist und ist Sprache gegeben,
Zu schaffen die Wirklichkeit, die wir ertragen – nicht mehr.
Die Wahrheit dahinter zu suchen jedoch heißt zu leben;
Denn gibt es nicht jenseits von Sinn, Geist und Wort noch viel mehr?

Februar 2003
 
 

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