Angst vor dem Abschied
(Variation 2)
Der Mond wird auch auf mich scheinen,
Wenn ich in der Fremde bin.
Und doch möcht ich manches Mal weinen,
Und Trauer trübt mir den Sinn:
Hier bin ich so glücklich gewesen,
Ist jeglicher Stein traut und lieb
Und gibt mir Geschichten zu lesen,
Die meine Vergangenheit schrieb.
Doch Zukunft ist’s, wofür ich lebe,
Und die liegt woanders, nicht hier.
So hab ich gewählt; und so strebe
Ich fort – auf der Suche nach ihr.
Ich weiß, die Entscheidung war richtig:
Im Damals ist eben kein Jetzt.
Doch jede Gewißheit ist nichtig,
Wenn Schmerz eine Seele verletzt –
Denn schmerzhaft ist’s, alles zu trennen,
Was stets an die Heimat mich band –
Und einzig den Mond werd ich kennen
Als Fremde im fernen Land.
Januar 2003
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